Olmütz ist auch in der Weihnachtszeit einen Besuch wert

Beim Besuch des stimmigen Olmützer Weihnachtsmarktes am Hauptplatz werden garantiert die ersten Weihnachtsgefühle geweckt. Beim Besuch des stimmigen Olmützer Weihnachtsmarktes am Hauptplatz werden garantiert die ersten Weihnachtsgefühle geweckt.

von Dorian Krois

Olmütz zählt zwar nur rund 100.000 Einwohner, verfügt aber über eine Dichte an kirchlichen Bauwerken, mit der man leicht eine Großstadt an Gläubigen versorgen könnte.

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Eines davon ist das ehemalige Kapiteldekanat, in dem heute das Erzdiözesanmuseum untergebracht ist. Ein elfjähriger Bub hat dem Gebäude auch einen Platz in der Musikgeschichte verpasst. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte hier seine sechste Sinfonie. Von Gemälden über Monstranzen bis hin zu jahrtausendealter Bauentwicklung bietet dieses Museum einfach alles. Selten erlebt man eine solch stimmige Mischung von modernen, zweckmäßigen Besuchergängen eingebettet in die historischen Gemäuer.

Olmütz ist die größte Stadt Mährens, war lange Zeit dessen Hauptstadt und wird von so manchem Touristen gar als schönste Stadt Tschechiens gesehen. Olmütz ist mit der österreichischen Geschichte eng verbunden. Denn schon die Habsburger rund um Kaiserin Elisabeth wussten die wunderschöne Stadt zu schätzen. So wurde der kaiserliche Hof zu Zeiten der Wiener Revolution 1848 nach Olmütz verlegt. Der damalige Kaiser Ferdinand I war altersschwach und ihm wurde nahegelegt die Regierung abzugeben. Sein gerade mal 18-jähriger Neffe Franz Joseph I wurde daraufhin am 2. Dezember 1848 in der fürstbischöflichen Residenz in Olmütz zum Kaiser gekrönt.

In der prachtvollen Kulturstadt gibt es also unglaublich viel zu sehen. CzechTourism – die Tschechische Zentrale für Tourismus in Wien, organisierte diese vorweihnachtliche Pressereise. Von Wien aus ging es mit dem Bus in das rund 2,5 Stunden entfernte „Olomouc“. Untergebracht war unsere kleine Pressegruppe im Hotel Orea Arigone, dass sich mitten in der Altstadt befindet. Das kleine, leicht verschachtelte Boutique-Hotel bietet großzügige moderne Zimmer und ist nur wenige Schritte vom Hauptplatz entfernt, wo gleich das nächs- te Highlight unserer Reise auf uns wartete: Der Weihnachtsmarkt. Mit zahlreichen lokalen Bräuchen, kulinarischen Spezialitäten und vielen stimmungsvollen Weihnachtsmärkten wird das alljährliche Fest der Liebe und der Familie auch in Tschechien groß zelebriert. Die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte tragen bereits Wochen vor dem Fest einen großen Teil zur besonderen Weihnachtsstimmung bei und laden zum Bummeln und Gustieren, oder einfach nur auf einen Glühwein oder Punsch ein.

Einer der Schönsten der Tschechischen Weihnachtsmärkte liegt wohl in Olmütz – und damit nur wenige Meter von mir entfernt. Noch einige Meter vorher, durch die historische Gasse hindurch, strömte mir schon der bezaubernde Duft nach Punsch & Süßigkeiten unaufhaltsam entgegen. Die festlich geschmückten Buden und die wunderschön beleuchteten historischen Gebäude taten ihr Übriges und tatsächlich war ich sofort – wieder einmal – in (Vor-)Weihnachtsstimmung! Die Olmützer zelebrieren ihren Weihnachtsmarkt anders, als man das zum Beispiel von den bekannten deutschen Weihnachtsmärkten gewohnt ist. Jahrhundertealte Traditionen spielen hier weniger eine Rolle, Geselligkeit und gute Unterhaltung stehen im Vordergrund. Da wird schon mal auf der aufgebauten Live-Bühne der eine oder andere Pop-Song mit großer Leidenschaft zum Besten gegeben. Zum Trinken gibt es die unterschiedlichsten Sorten Punsch mit liebevollen Namen wie Mozart, Sisi und Franzl (hier wird die Tradition wieder spürbar), zu Essen Süßes wie der bekannte Frgál (köstliche Kuchen, die mit verschiedensten Füllungen angeboten werden).

Die Burg Šternberk befindet sich in der gleichnamigen Stadt, unweit von Olmütz.

Die berühmte Astronomische Uhr am Olmützer Rathaus.

Die bischöfliche Pferdekutsche ist im Erzdiözesanmuseum ausgestellt.

Überhaupt ist Olmütz ein super Reiseziel für Genussmenschen. Die deftige Mährische Küche findet man hier in alteingesessenen, der traditionellen Küche verbundenen Gasthäusern ebenso, wie moderne Interpretationen davon in sehr stilvollen, stylischen Restaurants. Wie zum Beispiel im Eatery & Bakery, ein wirklich magisches Restaurant, das in reduzierter Atmosphäre mit offener Küche, Gerichte wie Beef Tartare und Flank Steak mit riesengroßer Ofenkartoffel auf Top-Niveau serviert. Knuspriges Brot wird aus der eigenen Bäckerei dazu gereicht, eine Klasse für sich! (Infos: www.longstoryshort.cz). Obwohl auch Tschechien mit einer anhaltenden, hohen Inflation kämpft, ist das Preisniveau doch immer noch deutlich günstiger als bei uns. So kostete ein frisch gezapftes großes Pils in einem ansprechenden Gasthaus am Hauptplatz umgerechnet nur 2,30 Euro.

Ein Aufstieg auf den Turm des Rathauses, von wo es einen wunderbaren Blick auf die Stadt gibt, lohnt sich. 150 Stufen muss man dafür in Kauf nehmen, schadet nach dem Gustieren am Weihnachtsmarkt aber ohnehin nicht! Wer auf der Suche nach einem Museum ist, wo es auch Kindern nicht so schnell langweilig wird, sollte die „Festung des Wissens“, nur wenige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt, besuchen. Hier können auch Erwachsene spielerisch noch so einiges lernen. Vier Hauptausstellungen mit interaktiven Exponaten, ein digitales Planetarium, ein riesiges Modell des Auges und des Gehirns sowie Chemieexperimente und vieles mehr erwartet jüngere und ältere Besucher. Hier gilt übrigens auch die Olmütz-Card, mit der man 20 % Rabatt bekommt. Mit der „Olomouc Region Card“ erhält man freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Rabatte und Vergünstigungen bei zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Auch online erhältlich!

Infos: www.olomoucregioncard.cz/de

Top Bratwurst im Brötchen vom Ofyr Grill am Weihnachtsmarkt.

Saftiges Flat Steak im Restaurant „Eatery & Bakery.

Die Buden locken auch mit handwerklich hergestelltem Spielzeug & Christbaumschmuck.

Publiziert in Tschechien

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