Insel Rab mit Altstadt ist eine Perle der Adria

Auf einer schmalen Halbinsel präsentiert sich die sehenswerte Altstadt von Rab. Hier gibt es alljährlich die mittelalterlichen Festtage. Auf einer schmalen Halbinsel präsentiert sich die sehenswerte Altstadt von Rab. Hier gibt es alljährlich die mittelalterlichen Festtage.

Von Hannes Krois
Sonnenklima, glasklares Meer, Kulinarik, Tradition und unzählige Geschichten bestimmen die Insel Raab.

 

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Mit einer Fläche von über 90km2 die neuntgrößte Insel der Adria. Rab ist eine Sonneninsel mit Badebuchten an jeder Ecke. Mit Sandstränden auf der Halbinsel Lopar, wie man sie nirgendwo sonst an den Küsten des adriatischen Meeres findet. Und es waren immer Persönlichkeiten der Weltgeschichte, die Rab um eine Geschichte reicher machten. Wie etwa King Edward VIII. Mit seiner Geliebten Lady Simpson im Jahre 1936. Das illustre Paar badete auf der Insel Frkanj nackt. Damals eine kleine Sensation. Heute heißt Frkanj auch Liebesinsel und ist ein FKK-Domizil. Ein Top-Geschäft für die Taxi-Boote, welche die Touristen nach Fahrplan nach Frkanj fahren. Rab ist auch eine grüne Insel mit zahlreichen Waldungen und Naturschutzgebieten. Und die Altstadt selbst ist ein einzigartiges historisches Baujuwel. Die Insel somit ein Treff der Prominenten dieser Welt: C.Zeta-Jones&M.Douglas, Ivana Trump, Bruno Kreisky uvm. Aber auch schon Kaiser Franz Joseph und Thronfolger Franz Ferdinand. Im Jahre 1177 war es Papst Alexander III., der die Marien-Kathedrale einweihte. Dem Papst soll laut Legende die „Rapska Torta“ besonders geschmeckt haben. Ein köstlicher Kuchen, der herrlich nach Mandeln und Maraschino duftet. Auf Rab gibt es kein Fest und keine Hochzeit ohne diesen Traditionskuchen, der schlußendlich nicht nur gut schmeckt, sondern auch Glück bringen soll. Das Originalrezept wird streng gehütet. Die klassische „Rapska Torta“ wird in der Ordensbäckerei hergestellt. Für die Touristen ein höchst delikates Mitbringsel. Auch Olivenöl von der Insel ist besonders begehrt. Ein Öl mit fruchtigen Extrakten. Wer einmal in der Nachsaison auf Rab Ferien machen möchte, der kann bei der Olivenernte dabei sein.

Eine Schiffahrt gehört zu einem Rab-Urlaub einfach dazu.

Mediterranes Flair auf den Terrassen der Cafes direkt am Hafen.

Mit Tourismusmanager Luka Percinic besuchten wir den Bio-Laden „Natura Rab“ von Marijana und Dusan Kastelan. Hier gibt es hervorragendes Olivenöl und außergewöhnliche Honig-Produkte (www.natura-rab.hr). Eine biologische Imkerei ohne Zufüttern der Bienen mit Zu- cker. Den Salbeihonig „Raber Gold“ produzieren die Bienen vom Insel-Salbei. Nach der Salbeiblüte werden die Bienenvölker in fest verschlossenen Kisten auf der Fähre aufs Festland ins Kvarner Gebirge gebracht. Dort produzieren die Bienen den aromatischen Waldhonig und den Heilpflanzenhonig. Was Essen und Trinken angeht, gibt es in Stadt Rab und an vielen Stätten direkt am Meer Restaurants und kleine Konobas. Wir besuchten die Konoba Rab direkt in der Raber Altstadt. Ein gemütlich eingerichtetes Lokal. Das Meerestiere-Risotto und die fangfrische Dorade sind sehr empfehlenswert. Als Nachtisch natürlich die „Rapska Torta“.

Aufgrund der damaligen strategischen Lage und nicht zuletzt auch wegen des angenehmen Klimas fühlten sich schon die alten Römer auf Rab ziemlich wohl. Den Badetourismus hatte man allerdings noch lange nicht erfunden. Etliche Jahrhunderte später waren es die Venezianer, die Rab zur Hafenfestung ausbauten. Die intakte Altstadt ist eine historische Wanderung durch viele Jahrhunderte. Napoleon beendete die Herrschaft der Venezianer. In Folge wurde Rab bis 1918 in die Habsburger-Monarchie einverleibt. Es waren die österreichischen Professoren Dr. Johann Frischauf und Dr. Leopold Schröffer, die mit ihrer hochgradigen Rab-Begeisterung im Jahre 1889 den Tourismus für Rab erfinden sollten. Die erste Werbung für den Fremdenverkehr wurde mit Ansichtskarten gestartet. Rab wurde als „Perle der Adria“ gepriesen. Und sehr zügig kamen sie, die reichen Bürger und Adeligen. Die damalige Sommerfrische dauerte in der Regel gut zwei Monate an. Aus Stadtpalästen wurden Hotels und aus diversen Bauten, Cafes und Restaurants. So entstanden aus mittelalterlichen Gebäuden  „Grandhotel“ und „Bristol“. Die Sommerfrischler brauchten Boots-Service. Zudem benötigten die neuen Tourismusbetriebe Fische, Fleisch und Gemüse. Der Tourismus kurbelte die Insel an und die Bauern hatten im Sommer schon ihren Jahresverdienst. In den 30er Jahren gab es dann sogar noch eine Wasserfluglinie von Rijeka nach Rab. Nach dem II. Weltkrieg überlebte Rab mit einigen baulichen Verwundungen des Kommunismus. Das Fluidum der Freiheit und der Tradition weht heute wieder durch die engen Gassen der Altstadt.

Die Altstadt von Rab besitzt eine Vielzahl von Kirchen und Klöstern.

Die engen Gassen der Altstadt bieten kühlenden Schatten.

Ganz traditionell geht es in Rab anläßlich der „Raber Festtage“ zu. Jedes Jahr immer von 25. Juli bis 27. Juli. Im Mittelpunkt die über 150 Mitglieder der Raber Armbrustschützen, die über all die Jahrhunderte an der Adria höchst bekannt sind. Bei diesen Festtagen sind alle Raber mit dabei und feiern in den historischen Gewändern. Die Festtage gab es ohne Unterbrechung von 1364 bis 1852. Dann die erste Unterbrechung durch den Bischof, weil es nach seinem Geschmack die Raber beim Feiern zu arg getrieben hatten. Von den Armbrustschützen wurden die traditionellen Festtage wieder im Jahre 1995 neu zum Leben erweckt. Die Raber Armbrustschützen haben große Ähnlichkeiten mit den dortigen Balestrieri aus San Marino. Das ist kein Zufall. Immerhin gründete der Prediger Marin von der Insel Rab im Jahre 301 San Marino als älteste Republik der Welt. Es ist natürlich klar, daß die Armbrustschützen aus der Partnerstadt San Marino bei den Festtagen mitwirken. Der dortige Armbrustschützen-Korps besteht seit 1295 und ist somit die älteste militärische Formation der Welt. Die Altstadt von Rab ist für jeden Rab-Besucher ein Muß. Auch hier gibt es Parkplatznot. Aber im Urlaub sollte man Zeit haben. Unbedingt an der alten Festungsmauer zwischen Kirchtürmen bummeln und die leichte Brise der Adria genießen. Hier in der Altstadt gibt es auch die 500 Jahre alte Apotheke und das nostalgische Freiluftkino hinter einer alten Mauer. Ein Glas Malvasia in der Abendsonne läßt den Tag mit Seele auslaufen. Für Camper und FKK-Anhänger ist die Insel Rab eine ideale Urlaubsstätte. Speziell auf der Halbinsel Lopar gibt es die größten FKK-Buchten mit Sandstränden. Hier ist Natur Pur angesagt. Für Wanderer und Radfahrer ist Rab ein Paradies.       Eine nagelneue Radkarte gibt optimale Auskunft über die Sehenswürdigkeiten der Insel.
Was die Übernachtungsmöglichkeiten angeht, gibt es vier Campingplätze, einfache Privatzimmer, Appartements und elegante 4-Sterne Hotels. Weitere Infos unter www.rab-visit.com.

Denkmal des Heiligen Marin, der die Republik San Marino gründete.

Marijana und Dusan Kastelan mit Honig- und Olivenölprodukten.

Publiziert in Kroatien

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