Nachbarland Slowenien – ein bezauberndes Wintermärchen

Die wunderschön geschmückte Innenstadt von Ljubljana mit Blick auf das Schloss, einem wichtigen Wahrzeichen der Hauptstadt Sloweniens. Die wunderschön geschmückte Innenstadt von Ljubljana mit Blick auf das Schloss, einem wichtigen Wahrzeichen der Hauptstadt Sloweniens.

von Ulrike Krois

Es ist Winter geworden in Slowenien.

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Die ersten Schneeflocken tanzen durch die Luft. Die Städte erstrahlen wieder im Schein der Festtagsbeleuchtung, die die langen Dezembernächte erhellt und ein Quäntchen kindlicher Lebenslust in uns weckt. Und nicht zu vergessen: Die Festzeit ist auch und vor allem dazu da, wieder einmal an sich selbst und an seine Liebsten zu denken – zum Beispiel mit ein paar gemeinsamen Urlaubstagen. Wandern über verschneite Almen oder lieber mit Blick aufs Meer? In Slowenien ist beides möglich! Südlich der Alpen zeigt der Winter sich von seiner schönsten Seite: Beschaulich, entspannt und naturnah. Vom Schutzhaus „Dom na Komni” auf 1520 m über dem Meer lässt sich der langgestreckte tiefblaue Bohinjsko jezero besonders gut bewundern und fotografieren. Die gut ausgebaute Hütte dient als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen durch das „Tal der Sieben Seen” zwischen Bohinj und Trenta. Als perfektes Herz-Kreislauf-Training bieten sich Schneeschuhwanderungen vom Ski- Gebiet „Soriška Planina“ zu den nahegelegenen Gipfeln an. Die Stille der winterlichen Landschaft genießen kann man auch bei einer der nächtlichen Fackelwanderungen, die jeden Samstag am Info-Point von Bohinj starten. Dabei lässt es sich wunderbar in die fantastische Sagenwelt des Triglav Nationalparks eintauchen. Seen – größere und kleinere, insgesamt 20 an der Zahl! – gehören auch bei Trekkingtouren im Pohorje-Gebirge zu den Highlights.

Erlebnisreiche Wanderungen in der märchenhaften Landschaft von Jezersko (Seenland).

Das bekannte Gestüt Lipica kann man auch im Winter besuchen.

Das bekannte Gestüt Lipica kann man auch im Winter besuchen.

Eine ganz andere Kulisse erwartet Wanderer im slowenischen Weinland. Acht beschilderte Routen stehen in der Goriška Brda zur Auswahl, die immergrünen Zypressen und die roten Dächer der Weingüter dienen hier zur Orientierung. Ein ganz besonderes Ziel – vor allem für Paare – ist die „Herzerlstraße“, die von der südsteirischen Ortschaft Ratsch ins slowenische Svečina führt. Sie ist ganzjährig begehbar, bietet unzählige Möglichkeiten zur Einkehr, offenbart ihre „Herzform“ aber nur von einem bestimmten Aussichtspunkt und Blickwinkel aus. Im Vipava-Tal, der „Schatzkammer der Könige“, blühen die ersten Schneeglöckchen schon kurz nach Weihnachten. Der Winter hier ist mild und außerordentlich sonnig. Entlang der Wander- und Radwege herrscht das ganze Jahr über Betrieb und auch die Weinkeller sind geöffnet. Den Ruhm der Weinbauern begründen hier vor allem autochthone Rebsorten wie Pinela, Grganja, Klarnica oder Zelen – genannt der „König der Weine“. Ganz im Süden Sloweniens führen drei idyllisch gelegene Wanderwege am Wasser zu den versteckten Winkeln rund um Portorož, Piran, Seča und Strunjan. Die unterschiedlichsten Landschaften wechseln sich ab – mal geht’s vorbei an Salzfeldern und Vogelreservaten, mal über hohe Klippen, dann wieder entlang schön geschwungener Buchten am Meer. Zum krönenden Abschluss des Tages ein winterlicher Sonnenuntergang und ein ausgedehntes Abendessen mit den Köstlichkeiten der Region zu denen Olivenöl, Schinken, Trüffel, Meeresfrüchte und Fisch einfach dazu gehören.

Was wäre ein Besuch in Bled ohne die berühmte Cremeschnitte!

Herzhafter Pršut, köstliche Jause nach einer Winterwanderung.

Sloweniens „Kleine Historische Städte“ sind das „Herz“ der jeweiligen Region, die sie umgibt, sie bieten urbanes Flair und liegen doch mitten im ländlichen Gebiet. Einige von ihnen haben eigene kulinarische Traditionen entwickelt, die ihren Charakter gut widerspiegeln und die es sich lohnt bei einem Stadtbummel zu entde- cken. Der Lebkuchen aus Radovljica , die Cremeschnitte aus Bled oder Pršut, der luftgetrocknete Schinken aus dem Karst sind weit über die Grenzen hinaus bekannt. Sloweniens Hauptstadt Ljubljana wird UNESCO- Weltkulturerbe und ist eine der wenigen Städte, die von der Handschrift eines einzigen Architekten geprägt ist. Jože Plečnik hatte bei Otto Wagner in Wien studiert und war, als er in seine Heimat zurückkehrte, für die Stadtentwicklung Ljubljanas verantwortlich. Dem von Plečnik geschaffenen Stadtbild wurde bei der letzten Tagung der UNESCO Kommission im Juli 2021 der Status eines Weltkulturerbes verliehen. In der Begründung heißt es: „Die von Plečnik geschaffene Stadtgestaltung Ljubljanas ist ein einzigartig harmonischer Dialog zwischen Alt und Neu. Plečnik plante auf Basis neukonzipierter Stadtachsen gezielte Verbesserungen: So interpretierte er das Zentrum in einer Kombination aus öffentlichen Räumen (Plätze, Parks, Straßen, Promenaden, Brücken) und öffentlichen Einrichtungen (Bibliothek, Kirchen, Märkte, Friedhöfe). Darüber hinaus ist ihr Design multifunktional angelegt und ganz auf die BewohnerInnen der Stadt zugeschnitten.“ Mit der international prämierten „Moustache Tour“ ist es Ljubljana Tourismus gelungen, drei historische Gestalten charmant in Szene zu setzen. Neben Jože Plečnik, dem Architekten, treten auch Ivan Cankar, der Schriftsteller und Rihard Jakopič, der Maler bei diesem Rundgang in Erscheinung. Genauso großer Beliebtheit erfreut sich der Radweg, der Besucherinnen mit den wichtigsten Bauwerken Plečniks bekannt macht. Sein Wohnhaus in Ljubljana wurde als Museum umgestaltet und gibt einen guten Überblick über sein Schaffen. Liebe Leser: Sie sehen, gerade auch im Winter hat der Besuch unseres Nachbarlandes seinen besonderen Reiz …

Na zdravje – So beginnt das neue Jahr perfekt!

Der Weihnachtsmarkt im Park des prachtvollen Hotel Kempinski in Portoroz hat bis  5. Jänner geöffnet und bietet wunderschönes Kunsthandwerk und landestypische Kulinarik.

Publiziert in Slowenien

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