Gerade aber der zauberhafte k. u. k. Kurort ist für die Österreicher schon seit Generationen ein traditioneller vielgeliebter Urlaubsort. Endlich wieder einmal den traumhaften Lungomare entlangschlendern, rückt nun in greifbare Nähe. Namensgeber von Abbazia (italienisch) oder kroatisch Opatija für „Abtei“ ist die kleine am Meer gelegene Kirche St. Jakob am Pfahle, um 1420 von den Benediktinern gegründet. Aber Opatijas Wahrzeichen, dem „Mädchen mit der Möve“ geht ein trauriges Schicksal voran. Auf der kleinen Halbinsel, auf einem Felsen vor dem ehemaligen Friedhof, befindet sich die Statue des Mädchens, auf dessen ausgestrecktem Arm die Möve sitzt. Die Statue ist ein Werk des Bildhauers Zvonko Car und wurde erst 1956 aufgestellt. Viele Jahre fragte man sich, wer für die Statue Modell gestanden ist, doch der Bildhauer hüllte sich in Schweigen und nannte sie immer nur „seine Dame aus Opatija“. Bis sich schließlich Frau Jelena Jendrasic aus Crikvenica als Modell zu erkennen gab. Sie war übrigens die Nachbarin von Zvonko Car. Die Einheimischen gaben der Statue auch den Namen „Nymphe“, da es sehr eindrucksvoll aussieht, wenn die Gischt den Felsen umspült , als ob eine Nymphe dem Meer entsteigt. An Ihrer Stelle stand früher, bevor sie durch einen Sturm beschädigt wurde, die „Madonna del Mare“, des Grazer Bildhauers Hans Rathausky, der auch den berühmten Brunnen „Helios und Selene“ schuf, der zwischen der St. Jakobs Kirche und dem Hotel Imperial gelegen ist. Diese Madonna wurde von der Familie des Grafen Arthur Kesselstadt gestiftet, der unweit dieser Stelle zu Ostern 1891 bei einem Schiffbruch ertrank. Sie sollte über seine Seele wachen. Eine vergoldete Variante der Madonna kann man heute in der St. Jakobs Kirche besichtigen, das Original wird in der Villa Angiolina aufbewahrt, in der heute das kroatische Tourismusmuseum seine Heimstätte gefunden hat.