Hansestadt Bremen- eine kulinarische Hochburg

Im Erholungsgebiet der Wallanlagen besteht als Sehenswürdigkeit auch diese über 100 Jahre alte Mühle. Darin befindet sich ein beliebtes Restaurant. Im Erholungsgebiet der Wallanlagen besteht als Sehenswürdigkeit auch diese über 100 Jahre alte Mühle. Darin befindet sich ein beliebtes Restaurant.

von Hannes Krois
Die Freie Hansestadt Bremen galt über Jahre als die „kleine Schwester“ Hamburgs.

add

Mittlerweile ist Bremen zu einem reizvollen Geschöpf geworden. Eine Stadt mit enormen „Entdeckungspotential“, sagenhafter Geschichte und Lebenslust. Von der großen Schiff-Fahrt, vom Handel über die Weltmeere und von Bränden, Kriegen, Macht und Rattenplage erzählen die Bremer Geschichten. Das Märchen über die „Bremer Stadtmusikanten“ gehört zur weltweit bekannten Literatur. Allerdings ein Märchen, das im Jahre 1819 von den Gebrüdern Grimm verfasst wurde. Ein Hahn, eine Katze, ein Hund und ein Esel. Nach der Geschichte ausgemergelt und dem Tode geweiht, finden sich die vier Tiere zusammen und begründen gemeinsam eine Zukunft. Eine symbolische Ableitung auch auf die damals wahrlich ausgemergelten Landarbeiter und Hafenarbeiter an der alten Schlachte, dem einstigen Hafen. Hier gingen die vielen Handels-Segler und Kanonenschiffe über lange Zeiten vor Anker. Die begehrten Handelswaren brachten den Bremer Kaufleuten und der Stadt den Wohlstand. Demnach haben die bronzenen Bremer Stadtmusikanten an der Seitenfassade des Rathauses auch wohlgenährte Strukturen. Nahezu golden schimmern die Vorderhufe des Esels. Von den dauernden menschlichen Berührungen. Schlußendlich sollte man beide Eselhufe halten und sich was wünschen. Die Menschen sind halt doch abergläubisch. Die Altstadt von Bremen konzentriert sich rund um Rathaus samt Roland und St. Petri Dom mit all ihren gepflegten historischen Gassen bishin zur Weserpromenade und dem alten Stadtgraben. Auf dem Marktplatz steht seit dem Jahre 1404 der zehn Meter große Roland. Eine Ritterfigur als Symbol der Freiheit. Seinen hölzernen Vorgänger hatte der Erzbischof 1366 verbrennen lassen. Dafür wurde dann im Zuge der Reformation der Dom gleich mal für 76 Jahre geschlossen.

Viele Restaurants und Bistros im romantischen „Schnoorviertel“.

Das Feinkost-Geschäft Holtorf ist ein Glanzstück im „Viertel“.

Der Roland  gehört jedenfalls gleichsam wie das über 600 Jahre alte Bremer Rathaus zum UNESCO-Welterbe. Das einzigartige Renaissance-Rathaus steht im Focus aller Bremen-Besucher. Die historischen Räumlichkeiten bringen einen Einblick in die „Macht und Herrlichkeit“ der Hansestadt. In der wunderbaren Oberen Halle findet seit 1545 das alljährliche „Schaffermahl“ statt. Zu diesem Ritual werden immer 300 ausgewählte Persönlichkeiten eingeladen. Vorrangig nach historischer Doktrin eine Männerdomäne aus Kaufleuten, Kapitänen, Politikern usw. Das stundenlange Mahl wird nach alter Sitte mit dem Schmauchen einer Tonpfeife beschlossen. Das dabei gesammelte Spendengeld bekommen notleidende Seeleute. Im alten Fundamentkeller des Rathauses befindet sich der historische Ratskeller in gewaltiger Größe. Wo sich einst Händler und Matrosen tummelten, finden nun Touristen aus aller Welt die Spezialitäten aus der Bremer Küche, herrliches Bier und tolle Weine. Unglaublich aber wahr. Im Anschluß an den Ratskeller gibt es seit 600 Jahren den allergrößten Weinkeller bester deutscher Weine. Insgesamt sind es derzeit 1200 Sorten  verschiedener Jahrgänge von ausgesuchten Qualitätsweinen. Gut versperrt sind die großen Raritäten. Wie etwa der älteste noch trinkbare Flaschenwein, ein Rüdesheimer Apostelwein, aus dem Jahre 1727. Angenehm süßlich und fein nach Karamell, Thymian und Honig duftet es im alten Rosenkeller. Hier lagern unglaublich alte trinkbare Weine im Faß. Wie ein schier unbezahlbarer Rüdesheimer aus dem Jahre 1653. Zur Erinnerung: Die Belagerung Wiens durch die Türken war 1683! Von den gegenwärtigen Weinen erhalten aus all den Proben nur 150 allerbeste Weine das Prädikat „Bremer Ratskeller“. Diese Weine können über den Ratskeller-Versand bestellt werden (www.ratskeller.de). Soviel Weinkultur macht irgendwie durstig. In Bremens Altstadt gibt es an jeder Ecke irgendein Bistro oder Bierlokal. Schlußendlich ist Bremen die Heimat der Biermarken Beck`s, Haake-Beck und Union.

Golden verweist der „Lichtbringer“ als Relief auf die Böttcherstraße.

Im Ratskeller unter dem Rathaus finden oftmals Festlichkeiten statt.

Also nichts wie ab vom Marktplatz in wenigen Minuten in das sogenannte „Schnoorviertel“. Hier sind Kunst und Kulinarik fest miteinander vernetzt. Die mittelalterlichen Häuser mit all den Vorgärten sind voll mediterraner Lebensfreude. Voll gepackt mit wunderbaren Plätzen im Freien für große Gespräche und kleine Flirts. Was die Kulinarik betrifft, gibt es neben der Scholle, Matrosenessen Labskaus und  Muscheln in nahezu allen Lokalen auch Wiener Schnitzel. Aber nicht als Touristenangebot. In den alten denkmalgeschützten Häusern im Schnoorviertel sind auch die Künstler daheim. Empfehlenswert das Künstlerhaus ART15 mit seiner Galerie www.art-15.de.
Vom Schnoorviertel ist man auch gleich an der Weser und der Weserpromenade Schlachte. Hier am alten Hafen Bremens befindet sich ebenso eine Erholungs- und Kulinarikmeile. Eine Attraktion ist  das Restaurant-und Hotelschiff „Alexander von Humboldt“. Das im Jahre 1906 erbaute Segelschiff ist zehnmal den Atlantik übersegelt und hat zweimal das berüchtigte Kap Horn umrundet. Dann war das Schiff mit den markanten grünen Segeln der Star der Beck`s Werbung im TV. Mit dabei Joe Cockers Gesangseinlage „Sail away“. Jetzt ist das fest verankerte Segelschiff mit 15 Kabinen auch für Landratten ein Erlebnis. Labskaus und Becks`Bier sind die kulinarische Grundlage. Infos unter www.alex-das-schiff.de. Gleich um die Ecke ist die kultige Böttcherstraße. Die 1944 im Bombenhagel völlig zerstörte Kultstraße wurde wiederum auf „alt“ mit Backsteinen aufgebaut. Geschäfte, Bistros, das Glockenspiel und das  Relief des Bildhauers Bernhard  Hoetger sind angesagt. Einige Gehminuten vom Marktplatz entfernt, liegt das sogenannte Bremer „Viertel“. Hier in der Meile rund um den Ostertorsteinweg errichteten sich die Bremer Bürger ihre damaligen Vorstadthäuser. Eben grün, sonnig und weg vom damals feucht-dumpfen  Gestank samt Rattenplage. Die Häuser wurden je nach Laune errichtet. Somit haben die Straßenzüge kurvige Elemente. Jetzt gibt es hier im „Viertel“  zahlreiche Fachgeschäfte und kultige Läden. Wie etwa das Feinkost&Kolonialwarengeschäft Holtorf (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). In dem Retro-Geschäft scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Lediglich die Lebensmittel sind herrlich frisch, exquisit und wunderbar. Bremen hat eben Kult und Stil.
Infos: www.bremen-tourismus.de

Bierverkostungen gibt es auf Wunsch im Union-Braugasthaus.

Wunderbar: Traditionelle Krabbensuppe mit den Nordseekrabben.

Publiziert in Deutschland

Impressum / Datenschutz

Facebook