Romantisches Wasserburg in der Chiemsee-Region

Durch eine Laune der Natur in der Entwicklung der heutigen Alpenwelt entstand die „Innschlinge“ in Wasserburg. Der Inn „umarmt“ hier die Altstadt. Durch eine Laune der Natur in der Entwicklung der heutigen Alpenwelt entstand die „Innschlinge“ in Wasserburg. Der Inn „umarmt“ hier die Altstadt.

von Hannes Krois
Auf der Autobahn Salzburg-München staut es sich wie fast immer.

add

Also nichts wie weg aus dem Stau und rein in die bairische Landschaft rund um den Chiemsee. Vorhang auf für eine höchst liebliche sattgrüne Landschaft mit Weihern, Seen und sanften Hügeln, Darin eingebettet romantische Dörfer, markige Bauernhöfe und wundersame Städte. In dieser Muränenlandschaft der Erdgeschichte entwickelte sich das bayrische Meer, der Chiemsee. Eine traditionelle Attraktion für Segler und Fans des Märchenkönigs Ludwig mit den Prachtbauten auf der Fraueninsel und Herreninsel. Eine Wunderwelt auch für Radfahrer, die allerschönste Touren in der umwerfend schönen Landschaft erleben. Und was das Kulinarische angeht, so ist diese bayrische Region zwischen Salzburg und Tirol ein wahres Mekka deftiger bayrischer Kost und zünftigem Bier.
Der Inn hat sich in Millionen Jahren die Alpentäler geformt und ist als Fluß auch die historische Lebensader der Region. Der 517 Kilometer lange Fluß entspringt am Malojapaß in den Schweizer Bergen. Von dort „rauscht“ das kalte Gewässer über Innsbruck bis nach Passau in die Donau. In Wasserburg hat die Natur als besondere Laune mit dem Inn eine markante Schleife der Flußführung durchgesetzt. Inmitten dieser einzigartigen Flussschleife wurde im frühen Mittelalter der Ort „Wazzerburch“ errichtet. Eine nahezu uneinnehmbare strategische Stadtfestung Wasserburg wurde in den Jahren errichtet. Und weil gerade der Salzhandel auf die Überquerung des Inn angewiesen war, wurde Wasserburg mit seiner berühmten Roten Brücke zu einem Kreuzungspunkt der Handelswege. Die entsprechende Mautabgabe machte Wasserburg, seine Bürger und Herrscher reich. Das Ergebnis ist eine gotische Altstadt, die in einer Schleife vom Inn umflutet wird. Eine der schönsten Städte innerhalb Deutschlands. Wasserburg mit seinen 12.300 Einwohnern liegt 55 Kilometer östlich von München. Mit dem Auto gelangt man über die „Rote Brücke“ über den Inn zum Brucktor und zum Marienplatz. Das gotische Zentrum Wasserburgs mit Rathaus, Frauenkirche und Stadtturm ist erreicht. In den Arkaden der gotischen Bürgerhäuser finden sich kleine Geschäfte und eine Unmenge Cafes und Bistros. Ein nahezu italienischer Flair mit Düften nach Espresso, Kuchen und Fruchtsäften erinnern an so manche italienische Stadt in der Toskana. Hier sitzen die Wasserburger und die Touristen in einer verbindlichen Form von Gemütlichkeit. Gleich im Rathaus ist besonders das Cafe „Die Schranne“ im alten gotischen Gewölb reizvoll. In diesen Räumen befand sich im Mittelalter das sogenannte Brothaus. Hier verkaufte der sogenannte Brothüter alle Backwaren von den Bäckern der Stadt.

Innbrücke und Brucktor sind historische Säulen für den Reichtum der Stadt.

Der kleine Rathaussaal besitzt Fresken aus dem Jahr 1564.

Besonders attraktiv sind die abendlichen Altstadtführungen.

Gleich um die Ecke ist das für uns reservierte Hotel Fletzinger Bräu. Die ausgesprochen nette und fleißige Gastrofamilie Stephan& Marianne sowie Tochter Anna Steinbacher haben das zeitweilig geschlossene Traditionshotel erworben und zu einem Schmuckkästchen ausgebaut. Das Hotel Fletzinger Bräu www.fletzinger.de verfügt über 40 bestens ausgestattete Zimmer in ruhiger Zentrallage. Das Parken des Autos ist kein Problem. Wer als Gast eine ganz individuelle Bleibe sucht, der ist im Schloß Weikertsham einige Kilometer außerhalb der Altstadt    bestens aufgehoben. Die Münchner Einrichterin Martina Pfeiffer hat vor 25 Jahren zu dem alten und einstens baufälligen Jagdschloß aus dem 15. Jahrhundert eine besondere Liebe gefunden. Mit relativ viel Aufwand wurde das alte Schloß voll restauriert und in vier Etagen bewohnbar gemacht. Martina Pfeiffer und ihr Lebensgefährte Christian Zorn bieten den Gästen zwei Gästezimmer samt schmucken Räumen und herrlichem Garten. Auf Basis „Bed&Breakfast“ exklusive Schloßgeist (www.martinapfeiffer. de). Was Essen&Trinken angeht, ist in der Wasserburger Altstadt das Restaurant Herrenhaus ein spezieller Gourmettip. Heimische Spezialitäten der Saison auf hoher Klasse (www.restaurant-herrenhaus.de). Das Restaurant ist auch Treff zahlreicher Geschäftsleute. Kaum zu glauben, aber Wasserburg ist auch Sitz der Molkerei Bauer mit über 600 Mitarbeitern, der gewaltigen Meggle AG mit ihren zahlreichen Milchprodukten und weltweit 2500 Mitarbeitern sowie des Inn-Salzach-Klinikums mit gut 1.500 Mitarbeitern. In Wasserburg gibt es übers ganze Jahr zahlreiche Veranstaltungen. Ein ganz besonderes Erlebnis sind die sogenannten Historischen Altstadtführungen, die nahezu täglich für bis zu 25 Personen buchbar sind. Start jeweils um 19 Uhr. Einzelne Mitglieder des Theaterkreises Wasserburg bringen an den historischen Plätzen das einstige Leben der Wasserburger ins Gemüt. Eine perfekte „historische“ Michaela Hold samt Sohn Kilian, Brigitte Piehler usw. spielten das mittelalterliche Wasserburg einfach begeisternd. Nicht gerne will man aus dieser märchenhaften Stadt Wasserburg, die der Inn so unglaublich liebevoll „umarmt“, hinaus. Doch nur wenige Kilometer entfernt, gibt es halt auch tolle Sehenswürdigkeiten. In Amering ist einmal das Bauernhausmuseum des Bezirkes Oberbayern. Auf einem Areal Gehöfte, Scheunen, Gärten und Stallungen. Voll eingerichtet und somit ein Spiegelbild der Bauern und Knechte, der Mägde und Handwerker über zahlreiche Jahrhunderte. www.bhm-amerang.de
Ebenso in Amerang befindet sich ein Highlight für Autofreaks: Das größte Museum für deutsche Automobilgeschichte. Auf einer Fläche von 6.000 m² stehen die allerfeinsten Karossen deutscher Automobilerzeuger. Von ADLER bis WARTBURG ist alles von 40 Automobilherstellern da (www.efa-automuseum.de). Ein Katzensprung ist es bis Rott am Inn. Dort gibt es beim Schokoladenhersteller Dengel Betriebsführungen. Dengel ist der „bayrische Zotter“. In der Erlebniskonditorei Dengel gibt es tolle Früchtekuchen und für die Kids einen Erlebnispark. Wieder einige Kilometer weiter gibt es in Schechen die Kaffeerösterei Rechenauer. Eine Privatrösterei, in der die weltweit besten Sorten zu einzigartigen Gourmetkaffee-Spezialitäten entwickelt werden. Barista-Kurse und Verkostungen gibt es für Kaffee-Freaks (www.rechenauer-kaffee.de). Nach Schokoladen und besten Espresso sind ein kühles Bier und eine bayrische Jause gefragt. Also nichts wie hin ins nahegelegene Vogtareuth. In den Gasthof Vogtareuther-Hof (www.vogtareuther-hof.de) der Wirtsleute Stephan&Marianne Steinbacher, denen auch das Hotel Fletzinger Bräu gehört. In dem gemütlichen Gasthof gibt es als Spezialität fangfrische Forellen und Lachsforellen aus der eigenen Fischzucht. „An Guat`n“ (Mahlzeit). Info unter www.chiemsee-alpenland.de.

Die charmante Wirtin Marianne Steinbacher im Vogtareuther-Hof.

Bayrischer Spargel und Entenbrust im Restaurant Herrenhaus.

Besten Kaffee präsentiert Eileen Ordon in der Rösterei Rechenauer.

Publiziert in Deutschland

Impressum / Datenschutz

Facebook