Die Insel Lošinj, ein blumen- und pinienreiches Paradies, liegt im Norden Kroatiens in der Kvarner Bucht. Von der Nachbarinsel Cres ist sie durch einen schmalen Kanal mit einer befahrbaren Drehbrücke getrennt. Auf der Insel findet man eine subtropische Vegetation mit Palmen, Pinien, Agaven, Oleander, Zitrusbäumen, Salbei und Lavendel. Mit über 2500 Sonnenstunden im Jahr, das entspricht ungefähr 300 wolkenlosen Tagen, zählt Lošinj zu den sonnigsten Plätzen Europas.
Im Jahr 1885 kam der Bad Gleichenberger Kurarzt Dr. Conrad Clar, Experte für Allergien und Krankheiten der Atemwege, mit seinem Sohn auf die Insel. Dieser hatte eine schwere Halserkrankung gehabt, von der er sich nicht erholen konnte. Und sein Vater befand das Klima auf Lošinj für heilsam. Tatsächlich war der Sohn nach nur drei Wochen Aufenthalt wieder gesund. Dr. Clar hat beim Fachpublikum großes Interesse für das „Lošinjer Phänomen“ geweckt, in dem er seine Begeisterung mit der Öffentlichkeit teilte. Es war schnell klar, dass dies der außergewöhnlichen Luftqualität zu verdanken war. Der heilsame Ruf war also begründet, und bereits 1892 wurde dies sogar durch einen hochoffiziellen Erlass des Gesundheitsministeriums der k.u.k. Monarchie bestätigt: Lošinj war zum Kurort geworden. Noch heute stehen in den kleinen, pinienbeschatteten Buchten die imposanten Villen aus der Kaiserzeit, manche davon zu kleinen Hotels umgebaut. So ist Lošinj zu einer der ersten Adressen für medizinisch begleitetes Wohlbefinden im Kvarner geworden. Noch mehr als 100 Jahre später ist man dem Bad Gleichenberger Dr. Clar für seine Studien über Lošinj und sein Engagement, welches schließlich zur Erhebung zum Kurort geführt hat, sehr dankbar.